Selbstdisziplin ist wohl das Unwort des Jahres 2014, wenn man sich in der Bloggerszene so umschaut. Überall ist die Rede davon, wie sich die Jungs und Mädels „selbst disziplinieren“, weil sie ab jetzt total gesund essen, Sport machen wie die Verrückten oder sogar zu den Veganern konvertiert sind. Aber ist das alles wirklich cool?
Vegan for fit?
Ich habe nichts dagegen, wenn sich jemand aus Überzeugung vegan/vegetarisch/wieauchimmer ernährt, wie könnte ich! Jeder soll das tun, was er/sie für sich als am besten empfindet.
Genauso sehe ich es bei sportlichen Aktivitäten: Jeder, wie er möchte.
Die einen sind völlig vernarrt in ihre tägliche Dosis Bewegung, die anderen schaffen es vielleicht 2-3x in der Woche ein Workout zu machen und wieder andere packen es einfach überhaupt nicht, zum Sport zu gehen. Sind sie deswegen gleich schlechtere Menschen?
Versteht mich nicht falsch – ich will gar nicht sagen, dass alle Blogger, die Sport machen und sich gesund ernähren (und darüber schreiben), der Meinung sind, dass alle Anderen schlechtere Menschen sind.
Aber diese Flut an Bildern auf Instagram und die unzähligen seht-her-wie-diszipliniert-ich-bin Blogbeiträge können gelegentlich dann doch nerven. Hauptsache jeder wirft wild mit Hashtags um sich, die #fitdurch2014 #healthyfood #eathealthy oder #detox beinhalten.
Ja, ich weiß, ich muss es mir ja nicht anschauen. Allerdings kommt man derzeit fast gar nicht drumherum. Mir drängt sich da aber die Frage auf, ob da nicht einfach ein Großteil der Leute einem Trend hinterherläuft, der irgendwann wieder versanden wird.
Was bedeutet Selbstdisziplin denn eigentlich?
Die Definition von „Selbstdisziplin“ lautet laut Wikipedia wie folgt:
Selbstdisziplin oder Selbstbeherrschung bezeichnet ein stetiges und eigenkontrolliertes Verhalten, das einen Ordnungszustand […] schafft, indem es Anstrengungen aufwendet, […] die den […] Ablenkungen von einer einzuhaltenden Zielvorgabe entgegenwirken. Die damit verbundene Zurückstellung eigener Bedürfnisse […] erfolgt hierbei zugunsten der Einhaltung von ethischen, religiösen oder rationalen Richtlinien, […] Werden elementare Bedürfnisse diesen Richtlinien geopfert, wird auch von Askese gesprochen.
Man wendet also Anstrengung auf, um bestimmte Vorgaben zu erfüllen. Das geht dann so weit, dass man alte Angewohnheiten über Bord wirft und teilweise auch seine, doch ziemlich realen, Bedürfnisse an zweite Stelle rückt, um seine Ziele zu erreichen.
So weit, so gut. Wenn man sich dazu entscheidet, dass man mit dem Rauchen aufhören oder gesünder essen will, weil das schlechte Angewohnheiten sind, dann ist das ja alles gut und schön. Aber muss es denn wirklich an jeder Ecke „vegan for fit“ sein? Oder Detox Kuren, bei denen eine Woche lang nur noch grünes, püriertes Gemüse getrunken wird (mal ganz zu schweigen davon, dass Detox wissenschaftlich überhaupt nicht haltbar ist).
Trends oder Überzeugung?
Ich finde, man sollte nicht jedem Trend hinterherhecheln, als sei es der letzte. Wenn man sich verändern will, dann ist die beste Motivation, wenn man es einfach WILL. Jeder hat das Recht sich und seine Gewohnheiten zu überdenken und zu optimieren, wenn er/sie das Gefühl hat, das würde ihne/sie glücklicher machen. Do it, when you mean it!
Ich esse durch meine vielen Allergien relativ gesund (zwangsweise), ich mache etwa 3x in der Woche Blogilates, damit meine Rückenschmerzen mich nicht umbringen und ja, auch ich kaufe von bestimmten Herstellern keine Lebensmittel, weil ich z.B. Hühnchen von Wiesenhof ekelhaft finde, seit ich Dokus über deren Arbeit gesehen habe.
Aber warum mache ich das?
Weil ich muss (Allergien) und weil ich es aus Überzeugung richtig finde (Wiesenhof).
Wer dennoch der Meinung ist, dass man unbedingt bei dem ganzen (veganen) Abspeck-Sport-Wahnsinn mitmachen muss: Tut euch keinen Zwang an, aber lasst euch gesagt sein, dass jedes Extrem schlecht ist – egal in welcher Hinsicht.
Ich für meinen Teil bin gespannt, wann der Trend abflaut und es auf Instagram wieder mehr Bilder von leckeren Cupcakes zu sehen gibt.
In diesem Sinne: #fettdurch2014
Ich glaube ja das das ein Trend ist.Der wird uns von irgwelchen Promis vll vorgelebt,einer fängt an alle machen mit
Es gibt doch immer wieder neue Dinge,Vor 30 Jahren hat es niemanden interessiert ob vergan oder nicht.Wenn jmd Spass daran hat sich so zu ernähren,es ihm schmeckt und es aus überzeugung tut dann bitte.
Aber bitte nicht nur weil es Mode ist,weil dann belügt man sich selbst.
Ich lebe nur einmal,esse das was ich essen darf und essen kann und das was mir schmeckt:)
Und Sport?!Schlafen ist viel,viel toller:P
Ich denke auch, das hat sich einfach zu einem Hype entwickelt und irgendwann ist das wieder vorbei. Dann bleiben nur noch die Leute dabei, die das nur als Anstoß genommen haben, etwas zu verändern, aber wirklich mit Überzeugung dabei sind.
Alle anderen werden hinterher wieder über den Jojo Effekt heulen :D
Wenn ich nicht immer Rücken hätte, würde ich Schlafen Sport auch vorziehen, hehe! :D
Hallo,
ich habe neulich noch einen ähnlichen Artikel verfasst… ;-)
Anfangs fand ich es noch die typische Bewegung zum neuen Jahr… Dann motierte es zu einem Hype – den ich stellenweise doch ziemlich gefährlich finde….
Aber, jedem das Seine, mir das Meiste ;-)
Ich mache nicht mit – ist mir zu anstrengend!
Liebe Grüße und einen schönen Abend noch!
Anke
Hi Anke,
dann schaue ich gleich mal bei Dir vorbei! :)
Ich sehe es genauso: Stellenweise übertreiben die Leute maßlos. Man kann ja gesünder essen und das alles, aber jeden Tag Sport wie ein Weltmeister und dann zusätzlich nur Gurken-Smoothie trinken? Dass das nicht gesund ist, sollte einem der normale Menschenverstand sagen, aber da stößt man auf viel Gegenwehr, wenn man etwas sagt.
Mir ist es auch zu anstrengend – ich mache nur das, was für mich gut ist und der Trend ist mir schnuppe ;)
#fettdurch2014 :’D
Ich ernähre mich seit 2008 vegetarisch (kein Fleisch kein Fisch) – und sogar dass scheint inzwischen ja ‚falsch‘ zu sein. Vegan oder gar nicht lautet die Devise, das Gefühl macht sich bei mir auch langsam breit..
Davon mal abgesehen, finde ich, dass viele vegane Lebensmittel (Analogkäse, vegane Fleischersatzprodukte) meiner Meinung nach sehr teuer sind und viele geschmacklich kaum was taugen.
Natürlich bin auch ich Vertreter von Animal Liberation etc. und ich würde jedem ans Herz legen, dass Buch ‚Tiere essen‘ zu lesen (auch wenn man Fleisch verzehrt); aber wie du ja auch geschrieben hast, es ist jedem selber überlassen und man sollte sich (im Regelfall) nicht in die Ernährungsgewohnheiten anderer Leute einmischen und man muss ja nicht alles, was auf den Teller kommt, mit 20 Hashtags versehen bei Instagram posten – sondern das Essen genießen, solange es noch warm ist.. ;)
Den Hashtag konnte ich mir nicht verkneifen :’D
Ich sehe es genauso, dass man sich nicht übermäßig bei anderer Leute Essgewohnheiten einmischen sollte. Klar, man kann sagen „ich mache es so und so, weil“ und darüber diskutieren, aber was mir inzwischen tierisch auf den Keks geht, ist dieses pedantische Missionieren. So nach dem Motto „Ich bin Veganer und du bist böse, weil du tierische Produkte und Fleisch konsumierst“.
Ich finde ja auch, dass ganz viele Dinge nicht okay sind (Massentierhaltung, die Antibiotika im Futter, dass Hühner Fischpellets verfüttert bekommen, … die Liste ist lang!), aber wenn ich mit meinen Allergien z.B. auch noch vegan essen würde, würde ich gar nicht mehr klar kommen.
Die meisten Menschen haben ihre Gründe, warum sie sich in bestimmter Weise ernähren, das fängt bei Geldsorgen an und hört bei Allergien und Idealen auf. Kann sich einfach auch nicht jeder leisten, ausschließlich die teuren, veganen Lebensmittel zu kaufen.
Hach ja ;) Ich finde es super, wenn Du vegetarisch isst! Ich finde überhaupt nicht „vegan oder gar nicht“. Jeder soll in erster Linie das machen, womit er sich gut fühlt. Und die Leute, die nur wegen dem Trend auf so einen Zug aufspringen, sind dann sowieso meist die, die in ein paar Jahren dann wieder Fleisch/tierische Produkte essen ;)
Ohja,
es ist natürlich viel cooler zich tausend webseiten zu eröffnen und zich tausend berufen unerfolgreich zu sein, weil man denkt man könne alles, aber in wirklichkeit einfach gar nix kann und daher ständig alles ausprobiert um zu hoffen, dass irgendwer den hässlichen scheiß kauft. (nebenbei : du kannst nicht malen. nicht jeder der eine leinwand besitzt ist dazu fähig. )
<°)))o><
Welch qualifizierter Kommentar, der auch so rein gar nichts mit dem überaus interessanten Artikel um den es eigentlich gehen sollte, zu tun hat.
Schade, dass manche Menschen meinen sie müssten im Schatten der Anonymität des WWW ihren Senf zu Dingen abgeben, von denen sie keine Ahnung haben. Linchen, das war leider nix. Vielleicht versuchst du es beim nächsten mal entweder mit a) einer besseren Recherche zur Person, die du beleidigen magst oder b) guten Argumenten. Beides hätte mehr Stil.
@Linchen: ProTipp oben rechts gibts so ein kreuzchen auf das man in jedem Browser klicken kann. Das verhindert das man sich als Vollpfosten zu erkennen gibt ;)
Zusätzlich erspart es einem Dinge anzuschauen die einem nicht gefallen
Man sollte sich mal ganz klein halten, wenn man noch nicht einmal „zig“ schreiben kann und nicht einmal einen blassen Schimmer von Groß- als auch Kleinschreibung hat, mal ganz abgesehen von deiner grausamen Interpunktion in dem Kommentar.
Ich wüsste nicht, wo die MissCreartiv in tausenden Berufen unerfolgreich ist, mal abgesehen davon dass du dir hier anmaßt über Leute zu urteilen, die du nicht einmal persönlich kennst.
An deiner Stelle würde ich mich in Grund und Boden schämen, aber wahrscheinlich ist es nur der Neid der aus dir spricht, herzallerliebstes Linchen. Wenn du so gut malen kannst – warum gibst du denn dann nichts zum besten? Expressionismus ist außerdem eine gefragte Kunstrichtung, insbesondere Neo-Expressionismus im zeichnerischen Bereich, dem hier nachgegangen wird.
Von daher: Wenn man keine Ahnung hat – einfach mal die Kresse halten. Und bevor du mir jetzt ankommst von wegen „Es heißt Fresse“: Google einfach nach „Einfach mal die Kresse halten! (Christopher Lauer)“.
Das war dann somit mein Wort zum Sonntags-trolling. Wobei ich glaube dass du den Gegenwind meinerseits eh nicht verkraften wirst.
Wenn ja – tut mir auch nicht Leid.