Couponing in Deutschland

50percentoff

 

“Couponing” ist laut Wikipedia ein Marketinginstrument, um Kunden und/oder potenziellen Kunden Rabatte oder Goodies in Form von Zugabeprodukten zu gewähren.

In den USA ist Couponing schon seit vielen, vielen Jahren Gang und Gäbe, doch erst allmählich schwappt diese Art des Sparens auch nach Deutschland.

Couponing in Deutschland

In den letzten 1-2 Jahren habe auch ich bemerkt, dass man immer häufiger mit Coupons dazu animiert wird, bestimmte Produkte zu kaufen, die ohne den Preisnachlass vielleicht gar nicht erst im Einkaufskörbchen landen würden.
Manchmal gelingt den Herstellern dann auch tatsächlich, was wohl der Sinn der ganzen Sache ist: Sie überzeugen mich den Käufer von ihrem Produkt und das nächste Mal kauft man es nach, selbst wenn man keinen Coupon dafür hat.

Ich finde das Couponing eine dufte Sache. Ich jedenfalls probiere dadurch durchaus auch mal Produkte aus, die ich ohne diesen Anreiz sonst nicht kaufen würde und gelegentlich ist etwas dabei, das mich davon überzeugen kann, den Preis beim nächsten Mal voll zu zahlen. Manchmal gibt es auch Aktionen wie “Bezahle 1, kaufe 2” oder man bekommt zu einem Produkt etwas anderes dazu – wie wir Frauen so sind, greifen wir da natürlich auch gerne zu :)

Warum Vervielfältigen von Coupons doofe Ohren hat

Was mir in letzter Zeit allerdings aufgefallen ist, ist, dass es immer öfter Schwierigkeiten bei der Annahme der Coupons gibt.
Vielleicht habe ich da in den örtlichen Geschäften auch einfach Pech gehabt, aber immer häufiger wird man gefragt, ob man die Coupons “aus dem Internet” hat.
Die Frage war das erste Mal ein bisschen verwirrend, weil: na klar habe ich die Coupons aus dem Internet, woher denn sonst?
Ich bin bei dem Portal “for-me-online” angemeldet, wo man in gewissen Abständen Coupons zur Verfügung gestellt bekommt, die man dann 1x ausdrucken kann.
Genauso gibt es manchmal bei PayPal Gutscheine für ein Gratis Shampoo von DM oder gerade kürzlich bei Nivea, wenn man auf deren Seite einen online Account hat.

Mit “aus dem Internet” meinte der freundliche Mitarbeiter bei DM allerdings etwas ganz anderes: Offenbar verstehen manche das Prinzip des Couponings nicht und kopieren/scannen ihre eigenen Gutscheine, um sie dann wahllos im Netz zu verteilen. Äh ja. Dass das natürlich ins Auge geht, ist ganz klar: Die Hersteller vergüten den Märkten ja nur so viel Kohle, wie bei dem Deal der Gutscheine ausgehandelt wurde. Wenn dann ein Coupon drölfzig mal eingelöst wird, weil die Leute den im Internet verteilen, schauen Hersteller und Drogeriemarkt irgendwann in die Röhre, weil anstatt geplanten 10.000 Gratis Shampoos auf einmal 20.000 über die Ladentheke gehen.

Es ist immer wieder schade, dass solche Aktionen ausgenutzt werden und die Leute, die ihre Coupons “ehrlich” einsetzen wollen, dann unter Umständen das Nachsehen haben, weil die Gutscheine nicht mehr angenommen werden.
Ich hatte das letzte Mal sogar personalisierte Gutscheine von Nivea (stand mein Name drauf, ich hab sogar meinen Ausweis an der Kasse vorgezeigt), die ich auf meinem schwarz weiß Drucker ausgedruckt habe, die beinahe nicht angenommen wurden, mit der Aussage: Kopierte Coupons dürfen wir nicht annehmen.
Auf den Gutscheinen stand extra drauf, dass sie auch als schwarz weiß Druck gültig sind und waren auch ausschließlich online bei nivea.de verfügbar. Es hätte also gar keine Möglichkeit gegeben einen “Originalgutschein” einzulösen.

Unterm Strich schadet es nunmal allen, wenn durch das Ausnutzen des Systems irgendwann keine Coupons mehr herausgegeben werden, weil die Hersteller keinen Bock mehr haben, drauf zu legen. Sollte man mal drüber nachdenken.

Ich hoffe, dass sich dieser Hype irgendwann wieder bessert oder dass die Hersteller sich andere Methoden einfallen lassen, um ihre Gutscheine vor dem wahllosen kopieren zu schützen. Vielleicht ist dann eben der personalisierte Coupon ein Weg, bei dem man sich mit einem Ausweis verifizieren muss, sofern es eben ein Ausdruck aus dem Internet ist. Wenn ich aus einer Tageszeitung etwas ausschneide, ist ja sofort klar, ob ich ein Original in der Hand halte oder nicht. Natürlich ist das Individualisieren deutlich mehr Aufwand für die Hersteller oder Drogeriemärkte, die die Coupons herausgeben, aber andererseits hätte man dann nicht mehr die leidige Diskussion, ob alles “echt” ist.
So könnten alle in den Genuss von Couponing kommen, die auch wirklich einen Coupon haben.
signature_MC_04

Ein Gedanke zu „Couponing in Deutschland

  1. Thomas sagt:

    In den USA wird dies ja doch tagtägich genutzt und es ist beeindruckend zu sehen, was man dadurch dort an Geld einsparen kann. So extrem ist es hier sicherlich noch nicht, aber ich kann mir gut vorstellen, dass die Zukunft da noch einiges bereit hält.

Kommentare sind geschlossen.